Visbek

Kath. Pfarrkirche St. Vitus

Die „ecclesia Fiscbechi“ ist ein Ausgangspunkt für die Christianisierung des westfälischen Nordlandes, von der Missionszelle Visbek aus entstanden im 8./9. Jahrhundert zahlreiche Kirchengründungen. Bis zur Säkularisation unterstand Visbek dem Patronat der Benediktinerabtei Corvey. Die romanische Kirche aus dem 11./12. Jahrhundert wurde 1810 abgebrochen, nachdem bereits 1775 der Turm erneuert werden musste. Die 1810/11 erbaute Kirche hatte aufgrund von Baumängeln aber nur wenige Jahrzehnte Bestand, 1861 wurde eine Notkirche eingerichtet. Die heutige, neugotische Pfarrkirche ist ein Bau von Hilger Hertel d. Ä. (Münster) und Franz Xaver Lütz (Osnabrück) von 1872/76. Der von der alten Kirche zunächst übernommene Turm wurde 1882/83 durch einen neuen ersetzt, 1892 musste die Kirche aufgrund ungenügender Fundamentierung erneuert werden (Verstärkung von Fundament, Pfeilern und Gewölbe).

© Gabriel Isenberg, 2021
© Gabriel Isenberg, 2021

Orgel von Orgelbau Matthias Kreienbrink (Osnabrück) aus dem Jahr 1972.


I. HAUPTWERK (C–g³)

Quintadena 16'

Prinzipal 8'

Gemshorn 8'

Oktave 4'

Rohrflöte 4'

Quinte 2 2/3'

Oktave 2'

Mixtur 6f.

Cymbel 3f.

Trompete 8'

Koppel II–I

II. SCHWELLWERK (C–g³)

Gedackt 8'

Weidenpfeife 8'

Prinzipal 4' *

Blockflöte 4'

Nachthorn 2'

Sifflöte 1 1/3'

Sesquialter 2f.

Nonsept 1-2f. 1 1/7'

Scharff 4f. 2/3'

Dulcian 16'

Schalmay 8'

Tremulant

PEDAL (C–f¹)

Prinzipalbaß 16'

Subbaß 16'

Oktavbaß 8'

Gedacktbaß 8'

Choralbaß 4'

Bauernpfeife 2'

Rauschpfeife 4f. 2 2/3'

Posaune 16'

Clarine 4'

Koppel II–P

Koppel I–P


(* als Prospektregister nicht im Schweller)

Zimbelstern.

Zwei freie Kombinationen, eine freie Pedalkombination, Tutti, Einzelabsteller (für gemischte Stimmen und Zungen).

Schleiflade, mechanische Spieltraktur, elektrische Registertraktur.


Daten zur Orgelgeschichte

1671  Erste Nachricht über eine kleine Orgel, die in den 1680er und 1690er Jahren mangels Organist allerdings nicht gespielt wird.

1714  Orgelneubau durch Mauritz Hermann Böntrup (Vreden), I+aP/11.

1739/43  Einbau einer neuen, von Reinerus Caspary (Hamburg) gelieferten Mixtur.

1802  Dispositionsänderung durch Anton Franz Schmid (Quakenbrück).

1811  Übertragung in die neue Kirche durch Anton Franz Schmid (Quakenbrück).

1837/39  Umbau durch Johann Bernhard Kröger (Goldenstedt), II+P/23.

1862  Teilübertragung (Manualwerk) der Orgel in die Notkirche durch J. B. Kröger & Söhne (Goldenstedt).

1901  Orgelneubau durch Bernhard Kröger (Vechta), II+P/25.

1926/27  Durchgreifender Umbau durch Friedrich Fleiter (Münster), II+P/27.

1972  Orgelneubau durch Orgelbau Matthias Kreienbrink (Osnabrück), II+P/30.

2007  Reinigung und Instandsetzung durch Stefan Peters (Glandorf).


Download
Gabriel Isenberg (2021): Orgelgeschichte von St. Vitus Visbek
Orgelgeschichte von St. Vitus Visbek.pdf
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Diskographie

Johann Sebastian Bach: Das Orgelwerk

mit Wolfgang Stockmeier an Kreienbrink-Orgeln

- Praeludien, Toccaten, Fantasien und Fugen I (in Emsbüren, Flieden und Visbek)

- Praeludien, Toccaten, Fantasien und Fugen II (komplett in Visbek)

- Praeludien, Toccaten, Fantasien und Fugen III–IV (Fulda, Visbek und Bielefeld)

(Aufnahmen zwischen 1977 und 1981, Label: Sonata, mehrfach als LP und CD aufgelegt)



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D-49429 Visbek, Am Klosterplatz 6

Quellen und Literatur:

W. Schlepphorst: Der Orgelbau im westlichen Niedersachsen, 1975

F. Schild: Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln im Gebiet der Kath. Kirche im Oldenburger Land, 2011 (unveröff.)

Orgelsachverständigen-Unterlagen des BMO Vechta

Letzte Änderung: 25.03.2021.